Karte (Kartografie) - Anse-à-Veau

Anse-à-Veau
Anse-à-Veau (Ansavo in Kreolisch) ist eine im Jahr 1721 gegründete haitianische Gemeinde im Département Nippes auf der Tiburon-Halbinsel in Haiti. Die Gemeinde ist der Hauptort des Bezirks (Arrondissement) Anse-à-Veau. Im Jahr 2015 betrug die Zahl der Einwohner 34.613.

Anse-à-Veau wurde in den letzten Jahren der Haitianischen Revolution von 1800 bis 1804 zum Schauplatz von Aktivitäten Jean-Jacques Dessalines und Toussaint Louvertures, wobei auch der damals noch Seeverbindungen bietende Hafen des Ortes eine Rolle spielte (1801 war Anse-à-Veau einer von insgesamt nur neun Häfen der (noch) Kolonie, in dem Ein- und Ausfuhrhandel stattfand). Im Jahr 1803 nahm Oberst Geffrard (Vater des späteren Präsidenten Fabre Geffrard) den Franzosen Anse-à-Veau ab und wurde von Dessaline daraufhin zum Brigadegeneral befördert. Allerdings brachte die Kolonialmacht rasch mit überlegenen Kräften den Ort wieder in ihren Besitz.

Im 20. Jahrhundert erwies sich die geographische Lage der Gemeinde als schwerwiegender Nachteil für ihre weitere Entwicklung. Mit der schwindenden Bedeutung der Schifffahrt fehlte eine effiziente Verkehrsanbindung; die Straße von Port-au-Prince nach Jérémie wurde nie prioritär ausgebaut. In den Jahren 1915, 1949, 1956, 1963 und 1998 litt Anse-à-Veau existentiell unter schweren tropischen Wirbelstürmen, deren direkte und indirekte Auswirkungen vor allem für die Landwirtschaft vernichtend waren. Am 2. Oktober 1951 vernichtete ein Großfeuer einen ganzen Stadtteil. Am 27. Oktober 1952 erschütterte ein Erdbeben den Ort und hinterließ katastrophale Verwüstungen.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti 2010, das sein Epizentrum in Léogâne bei Port-au-Prince hatte, kamen mehrere Tausend Obdachlose als Flüchtlinge nach Anse-à-Veau. Eine der internationalen Hilfsmaßnahmen vor Ort bestand in der Entsendung des britischen Marinehilfsschiffs RFA Largs Bay, von dem aus Versorgungsgüter angelandet wurden.

 
Karte (Kartografie) - Anse-à-Veau
Land (Geographie) - Haiti
Flagge Haitis
Haiti (gesprochen []; haitianisch Ayiti, []) ist ein auf der Insel Hispaniola in den Großen Antillen gelegener Inselstaat. Er umfasst den westlichen Teil der Karibikinsel, deren Ostteil die Dominikanische Republik einnimmt. Die etwa elf Millionen Einwohner Haitis sind größtenteils subsahara-afrikanischer Abstammung. Hauptstadt des Landes ist Port-au-Prince.

Haiti war nach der französischen Kolonialzeit der erste unabhängige Staat der Karibik. Die im Jahr 1804 nach langen Auseinandersetzungen erkämpfte Unabhängigkeit führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang des vormals prosperierenden Landes. Die weltweit erste Republik von Schwarzen verlor nicht nur die Kenntnisse und Netzwerke der kolonialen Strukturen, sondern wurde auch gezwungen, gut 20 Jahre lang Ersatzzahlungen an die enteigneten und vertriebenen Landbesitzer zu zahlen. Es ergab sich eine Staatsverschuldung, die das Land ebenso belastete wie die Weigerung Frankreichs und anderer Nationen, Haiti als souveränes Land anzuerkennen. Hinzu kamen von Anbeginn innere Spannungen und Auseinandersetzungen, Spaltungen und Machtkämpfe, die eine wirkliche Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft verunmöglichten. Letztlich griffen Korruption und innere politische Blockaden um sich und all dies trug dazu bei, dass Haiti heute ein unterentwickeltes Land ist.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
HTG Gourde (Haitian gourde) G 2
USD US-Dollar (United States dollar) $ 2
ISO Sprache
FR Französische Sprache (French language)
HT Haitianische Sprache (Haitian Creole language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
  •  Dominikanische Republik